POX-Monitor
POX-Monitor / Analysator

Organische Verbindungen stellen vielfach ein erhebliches Gefahrenpotential für Mensch und Umwelt dar. Dieser Tatsache tragen die relativ niedrigen Grenzwerte Rechnung, die einer Reihe von Verbindungen und Stoffklassen in den einschlägigen Regelwerken zugewiesen werden.
Insbesondere flüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe („LHKW, POX“) werden vielfach als Lösungsmittel oder als Ausgangsstoff in zahlreichen Synthesen verwendet. Um einen sicheren Umgang mit diesen Substanzen zu gewährleisten und Gefährdungen unserer Umwelt auszuschließen, ist eine ständige Überwachung notwendig. Auch kann mit dem PAIPOX-Monitor ein sicherer Schutz der Mikroorganismen in biologischen Abwasser-reinigungsanlagen realisiert werden.
Messprinzip
Die ausblasbaren organischen Verbindungen werden zunächst mittels eines Gasstroms ausgestrippt und anschließend in einer durch UV-Strahlung initiierten Reaktion oxidativ gespalten. Die hierbei freigesetzten Chlorid- oder Bromidionen werden potentiometrisch gemessen. Hieraus wird die ursprüngliche Konzentration an halogenierten Kohlenwasserstoffen mittels einer Kalibrierfunktion bestimmt.
Dieses Messverfahren erlaubt es halogenierte Kohlenwasserstoffe auch in Gegenwart sehr hoher Konzentration sonstiger flüchtiger Verbindungen („VOC“) nachzuweisen.
Auch haben Matrixeigenschaften wie Trübung, Färbung oder pH-Wert keinen Einfluss auf die Messung!
Die folgende Tabelle gibt einige Beispiele für nachweisbare Verbindungen wieder:
- Chlorbenzene
- Chloroform
- Dichlorethan
- Dichlorethen
- Dichlormethan
- Dichlorpropan
- Epichlorhydrin
- Tetrachlorethan
- Tetrachlormethan
- Trichlorethan
- Trichlorethen
- Vinylchlorid
- u. a.

Bedienung
Die Bedienung des Analysegerätes sowie die Visualisierung der Messwerte, Stör- und Wartungsmeldungen erfolgt über einen „Touch“-Bildschirm sowie 8 Funtions-tasten.
Die Menüs für die Konfiguration sind durch ein Passwort vor un-berechtigtem Zugang geschützt.
Neben den numerischen Mess-werten können diese auch in ihrem zeitlichen Verlauf als Ganglinie angezeigt werden.
Bei Mehrkanalgeräten werden die Messwerte für alle Kanäle angezeigt. Für jeden Kanal wird eine separate Ganglinie zur Verfügung gestellt.
Datenspeicher
Der PAIPOX-Monitor verfügt über getrennte Messwert- und Ereignisspeicher. Im Messwertspeicher werden die Messwerte mit Datum und Uhrzeit kontinuierlich in einstellbaren Intervallen gespeichert.
Im Ereignisspeicher werden Fehlermeldungen und sonstige Mitteilungen gespeichert. Dies erleichtert die Ursachenfindung bei Störungen erheblich.
Kommunikation
Die Kommunikation mit dem Analysegerät erfolgt über eine Ethernet-Schnittstelle. Andere Schnittstellen und Übertragungsprotokolle sind optional erhältlich (Modbus, Profibus etc.).
Über das sog. Smart-Server-Modul kann der Analysator komplett über einen externen Rechner fernbedient werden.
Zuverlässigkeit
Durch die ausschließliche Verwendung sehr hochwertiger Bauteile, ist es uns gelungen ein äußerst robustes Messgerät zu konstruieren, das sehr hohe Verfügbarkeiten erreicht.
Alle Bauteile sind leicht zugänglich und im Bedarfsfall schnell auszuwechseln. Alle anfallenden Arbeiten können vom Anwender selbst oder von entsprechend geschultem MSR-Personal durchgeführt werden. Die Ausfallzeiten bei Störungen werden so auf ein Minimum reduziert.
Flexibler modularer Aufbau
Dank seines modularen Aufbaus ist es möglich, den PAIPOX-Monitor an spezielle Applikationen anzupassen. Selbst außergewöhnliche Anwendungen lassen sich realisieren.
Bei erhöhter Probentemperatur wird ein optionaler Probenkühler vor-geschaltet.
Optionen
- Mehrkanal-Multiplexer
- Bestimmung flüchtiger bromierter Kohlenwasserstoffe
- Bestimmung flüchtiger nicht-halogenierter Kohlenwasserstoffe
- Filtrationssysteme
- Insitu-Stripper
- Profibus
- Modbus
- ATEX-Ausführungen
- Audit-Trail
Wartung
Die Funktionen des PAIPOX-Monitors werden kontinuierlich überwacht und Fehlfunktionen und Wartungsbedarfsmeldungen werden am Gerät angezeigt und können über binäre Kontakte an das PLS übertragen werden.
UV - Strahler
Die UV-Strahler hat eine begrenzte Betriebszeit von ca. 4.000h und wird über einen Betriebsstundenzähler überwacht.
Bei Totalausfall wird eine entsprechende Alarmmeldung generiert.
Alarmkontakte
Störmeldung
Bei Eintritt einer Funktionsstörung erscheint auf dem Bildschirm eine entsprechende Meldung und der binäre Kontakt wird geschaltet. Wahlweise ist es auch möglich den Analogausgang auf „null“ zu setzen.
Die Grenzwerte für einige Alarme sind parametrierbar.
Wartungsmeldung
Ein getrennter binärer Kontakt dient zur Signalisierung einer anstehenden Wartung.
Grenzwertüberschreitung
Abhängig von den installierten Optionen können mehrere Alarmkontakte bei Über- oder Unterschreitung von Grenzwerten ausgelöst werden.
Analogausgänge
4 bis 20mA, wahlweise 0 bis 20mA, abhängig von der Konfigurations einstellung, galvanisch getrennt.
Es können bis zu 8 Analogausgänge installiert werden.
Explosionsschutz
Für Anwendungen in explosionsgefährdeten Bereichen, wird der PAIPOX-Monitor in einem überdruckgekapselten Gehäuse aus Edelstahl oder Kunststoff aufgebaut.
Das Bedienpanel befindet sich hierbei in der Tür, sodass eine Bedienung möglich ist, ohne den Explosionsschutz aufzuheben.

Probenvorbereitung
Für die Filtration der Probe stehen verschiedene Probenvorbereitungssysteme zur Verfügung. Das Spektrum reicht von einfachen, rückspülbaren Filtern, bis hin zu automatischen Filtrationssystemen, die auch hochbelastete Abwässer aufbereiten können.
Die nebenstehende Abbildung zeigt ein duales System mit Kühler, automatischer Filterrückspülung und Durchflussüberwachung.
Die Steuerung erfolgt über ein integriertes Logik-Modul oder über das Analysesystem.
Alle Werkstoffe, die mit der Probe in Kontakt kommen, sind in PVC-U, Edelstahl oder PFA ausgeführt.
In Abstimmung mit dem Anwender, können auch spezielle Vorbereitungssysteme für besondere Anforderungen erstellt werden.
Spezifikationen:
- Analysemethode: Potentiometrische Halogenid-Bestimmung nach UV-Aufschluss
- Messbereich: Ca. 0,1 – 1000 ppm, andere auf Anfrage
- Messintervall: Kontinuierlich, T90 ca. 5 Minuten
- Messkanäle: Max. 8
- Probe: Drucklos aus Vorlage; Flussrate 10 – 20l/h; Temperatur: > 0 - 30 °C (höhere Temperaturen mit optionalem Probenkühler)
- Alarme:Grenzwert (potentialfrei, NC/NO); Störung (potentialfrei, NC/NO); Wartungsbedarf (potentialfrei, NC/NO)
- Statussignal: Für Fernsteuerung (potentialfrei, optional)
- Analogausgänge: Max.8; (0)4 – 20mA, galvanisch getrennt, max. 500 Ohm
- Digitaleingänge: variabel
- Start/Stopp etc. (optional)
- Kommunikation: Ethernet, Profibus (optional), Modbus (optional)
- Umgebungsbed.: Innenaufstellung; Rel. Luftfeuchte: 5 – 95% (nicht kondensierend), Temperatur: 10 – 40 °C
- Gehäuse: Wandgehäuse, zweigeteilt, Oberteil: Stahl, pulverbeschichtet, IP65; Unterteil: Kunststoff, IP 44
- Dimensionen: 600x1180x350mm (BxHxT) gilt nicht für ATEX
- Gewicht: ±60 kg
- Spannung: 85 - 264V ac; 45 - 65Hz
- Instrumentenluft: Trocken und ölfrei nach ISA-S7.0.01-1996 (optional zur Gehäusespülung in stark korrosiver Atmosphäre)
- Ablauf: Atmosphärisch, belüftet,
POX-Monitor
